02.07.2025
Trotz „Booster“: Industrie sieht Wirtschaftsstandort unter Druck
Stimmungsbild im IHK-Fachausschuss Industrie zur Wirtschaftspolitik
Noch unter dem Eindruck der Bundestagsabstimmung zum „Investitionsbooster“ ist Ende Juni der Fachausschuss Industrie der IHK Niederbayern zusammengekommen. Die Sitzung im Bayerischen Innovations Transformations Zentrum BITZ in Oberschneiding bot eine gute Gelegenheit, ein Stimmungsbild der niederbayerischen Industrie zur Wirtschaftspolitik der neuen Bundesregierung einzuholen. Die Rückmeldungen der Unternehmer waren eindeutig: Kein einziger zeigte sich überzeugt davon, dass die Maßnahmen des „Innovationsboosters“ zu einer Trendwende in der Wirtschaft führen und einen nachhaltigen Aufschwung auslösen können.
Ein Teil der Industriebetriebe verspürt zwar wieder etwas Aufwind – wenn die Unternehmen aber investieren, dann vor allem im Ausland. Der Wirtschaftsstandort Deutschland verliert damit weiter an Attraktivität und internationaler Wettbewerbsfähigkeit, das belegten die Berichte aus so unterschiedlichen Industriebranchen wie Bau, Gebäudetechnik, Maschinenbau, Messtechnik, Automatisierung oder Glasindustrie. Trotz aller politischen Spannungen und den Belastungen durch die US-Zollpolitik werden daher die USA für viele Industriebetriebe wichtiger: als Absatzmarkt, aber ebenso für neue Niederlassungen und Betriebsstätten. Gleichzeitig wird die Konkurrenz aus China immer stärker, die dortigen Industriebetriebe drängen mit hohem Tempo und hoher Qualität auf den Markt. Das bestätigten beispielsweise Erfahrungsberichte von Ausschussmitgliedern aus Sensorik oder Maschinen- und Anlagenbau. Der Vorsitzende des Ausschusses, Professor Andreas Buske, brachte auf den Punkt, wie in dieser Situation eine gute Wirtschaftspolitik für die Industrie aussehen sollte: „Ich würde mir wünschen, dass die Politik lediglich verbindliche Rahmenbedingungen schafft, sich ansonsten aber raushält und die Unternehmen machen lässt. Das wäre wesentlich effizienter.“
Ganz offen sprach Buske die Herausforderungen für den Standort an: Bürokratiebelastung, hohe Kosten, Arbeitskräftemangel. Aber auch die Leistungsbereitschaft müsse steigen und Arbeit und Beschäftigung stärker gefördert werden: „Wir wollen uns einen hohen Lebensstandard erhalten, aber ohne ein Mehr an Leistung wird das nicht möglich sein. Wir brauchen mehr Arbeit statt weniger. Dazu erwarte ich mir eine klare Haltung der Politik“, bekräftigte der Ausschussvorsitzende.
Ganz offen sprach Buske die Herausforderungen für den Standort an: Bürokratiebelastung, hohe Kosten, Arbeitskräftemangel. Aber auch die Leistungsbereitschaft müsse steigen und Arbeit und Beschäftigung stärker gefördert werden: „Wir wollen uns einen hohen Lebensstandard erhalten, aber ohne ein Mehr an Leistung wird das nicht möglich sein. Wir brauchen mehr Arbeit statt weniger. Dazu erwarte ich mir eine klare Haltung der Politik“, bekräftigte der Ausschussvorsitzende.